Kompositionswettbewerb 2009
Finale am 17. Dezember 2009 im Jazzclub Moods Zürich

Das Zurich Jazz Orchestra (ZJO) schreibt einen Kompositionswettbewerb im Bereich Big-Band-Jazz aus. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung des Nachwuchses im Bereich der Jazzkomposition. Das ZJO setzt sich dafür ein, dass die Big Band als klassischer Klangkörper des orchestralen Jazz eine lebendige Institution darstellt, deren Klangfarben zeitgenössische Komponisten und Komponistinnen inspirieren.

Der Big-Band-Jazz, moniert man gerne, sei überaltert. Die fast 50 Einsendungen, die das Zurich Jazz Orchestra auf die Ausschreibung eines U-30-Kompositionswettbewerbs erhalten hat, sprechen eine andere Sprache.

Am Donnerstag Abend nun haben im Jazzclub Moods sechs Finalistinnen und Finalisten ihre Arbeiten der Jury und dem Publikum, das mitwählen durfte, präsentiert – sechs Uraufführungen an einem Abend. Die Tonsprachen der Werke, zwei aus der Schweiz, zwei aus Deutschland, eines aus Österreich und eines aus dem Mutterland des Jazz, hätten unterschiedlicher kaum sein können. Das zweitplatzierte RagZigZag von Matthias Kranebitter zitierte Broadway- oder Zirkusklänge wieder auf, dargebracht im Eiltempo einer Slapstick-Serie, hingegen reduzierte das Stück Koral (Johannes Lauer) die Big Band auf einen Chor, und der Reiz lag in kühner polytonaler Harmonik.

Von den 200 Leuten im Moods gaben fast alle Stimmzettel ab. Die Publikumsstimmen machten einen Drittel des Totals aus. „Wir haben die Jury doppelt gewertet, um die Tatsache auszugleichen, dass die beiden Schweizer Komponisten natürlich ihren Anhang dabei hatten“, erklärt Bettina Uhlmann, Managerin des ZJO, das Vorgehen. Das ZJO spielte alle sechs Stücke, und danach noch, fast wie am Fernsehen, Kurzdurchläufe. Während zweier Repertoire-Nummern wurden danach die Stimmzettel ausgezählt: Der Publikums-Entscheid war knapp, die Jury, bestehend aus Altmeister George Gruntz, dem ZJO-Leiter Rainer Tempel und Frank Sikora, Professor für Komposition, war sich völlig einig: Den Preis von 1500.- gewann die 22-jährige Erica Seguine aus Upstate New York. Die Komponistin und Jazz-Pianistin war für dieses Finale erstmals in ihrem Leben nach Europa gereist und völlig überrascht von ihrem Sieg. „Seguines Werk zeichnete sich durch technische Souveränität aus, was bei jungen Komponisten noch nicht immer zu erwarten ist, und eine zeitgemässe Harmonik und Melodiebildung“, erläutert Rainer Tempel. Zur Ehrung der Siegerin wurde ihre Komposition „Gray Sky“ danach noch einmal gespielt.

„Offenbar gibt es weltweit nicht viele Kompositions-Wettbewerbe für junge Jazzmusiker“, so Bettina Uhlmann. „Wir waren sowohl von der Anzahl der Einsendungen als auch von der Reichweite und vom Publikumsinteresse sehr positiv überrascht.“ Im Publikum sassen am Donnerstag Abend auch viele junge Jazzmusiker und Studierende der Hochschule für Künste.

Medienmitteilung Finale 17. Dezember 2009

Ausschreibung Deutsch
Ausschreibung Französisch
Ausschreibung Englisch
Donnerstag
17. Dezember
2009
Do
17. Dez
2009
20:30
Jazzclub Moods
Schiffbaustrasse 6
8005 Zürich
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